Der Bologna-Prozess und die Folgen werden seit seiner Einführung kontrovers diskutiert. Während die einen die Ziele als erfüllt ansehen, mehren sich in der Wirtschaft die kritischen Stimmen. Mangelnde Praxisorientierung ist dabei einer der Hauptvorwürfe. Die daraus resultierenden Schlussfolgerungen reichen von einer stärken Praxisorientierung, bis hin zu weniger Studierenden und einem Plädoyer für die klassische Berufsausbildung.
Trotz der Tatsache das der Begriff Berufsorientierung an vielen Schulen aktuell allgegenwärtig zu sein scheint, wird in dem Interview insbesondere die Rolle der Gymnasien kritisiert, da diese den Hochschulbesuch als zwingende Folge des Abiturs sehen und dabei den steigenden Anteil an Jugendlichen mit Hochschulreife außer Acht lassen.
Die Wahrheit liegt wahrscheinlich wie so oft in der Mitte. Definitiv sollte sich jeder Schulabgänger rechtzeitig genug mit dem Thema der beruflichen Zukunft auseinandersetzen. Neben der Suche nach den eigenen Stärken und Eignungen sollte man die politische bzw. gesellschaftliche Diskussion nicht unbeachtet lassen. Wenn die Wirtschaft verstärkt danach ruft die Duale Berufsausbildung nicht zu vernachlässigen, ist dies auf jeden Fall ein klarer Hinweis auf den Bedarf der Wirtschaft und letztlich ist der Aspekt der zukünftigen Chancen am Arbeitsmarkt ein Wichtiger im Rahmen der Berufsorientierung.
Das Interview mit Eric Schweitzer, Präsidenten des Deutschen Industrie- und Handelskammertages finden sie hier.